Dienstag, 30. Dezember 2014

Rennbobfahren in Innsbruck und Jahresrückblick

Rennbobfahren in Innsbruck

Am 20. 12. traf sich die WaghalSIG zum Rennbobfahren in der Olympiaworld Innsbruck. 

Da Christine leider kurzfristig ausfiel, stellte sich Fabian als Ersatzfahrer zur Verfügung. An dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei Christine für das Spendieren ihrer Bahntickets und Bobfahrt an Fabian herzlich bedanken!

Gegen 10 Uhr trafen sich die tapferen Bobfahrer Raphaela, Fabian, Alex und Gwen in Wien Westbahnhof. Da es sich um einen sehr starken Reisetag handelte und wir keine Plätze reserviert hatten, war bereits die Organisation der Plätze mit Adrenalin verbunden! Hier ein kurzer Auszug der Facebook-Dialoge, die sich vor dem Einstieg abspielten:

Alex: Guten Morgen, Reservierung leider nicht erfolgreich, habe es die ganze Nacht probiert.
Raphaela: Bin erst unterwegs, bitte für mich einen Platz besetzen!
Alex: Bahnsteig 8 RED Bull Zug
Raphaela: Wie schaut es aus im Zug?
Alex: Bin gerade im Zug und suche schon! Brauche Verstärkung im Wagen 33!
Fabian: Vorne hinten?
Raphaela: Bin in zehn Minuten da!
Alex: Hinten. Steht an der Tür 4. Wagen.
Raphaela: Boah spannend ist das hier!
Alex: Alles okay, kommt in den Wagen 33! Haben zwei Plätze für euch Damen. Plätze 85 87 .
Zum Glück hatten wir vier nebeneinanderliegende Plätze reservieren können! Nun machten wir es uns gemütlich und hatten eine angenehme Anreise nach Innsbruck.

In Innsbruck wurden wir mit Sonnenschein und einem strahlend blauen Himmel empfangen. Wir entschieden uns, mit dem Bus nach Igls zu fahren. Da wir den Bus zur Olympiaworld um eine Minute (!) verpassten, nahmen wir den nächsten Bus in dieselbe Richtung mit Endstation Patscherkofelbahn und beschlossen, die restliche Strecke zu Fuß zu gehen. Zum Glück war die leichte Verspätung kein Problem.

Nach einer gemütlichen Wanderung von der Endstation der Patscherkofelbahn bis zur Talstation der Bobbahn, bei der wir die herrliche Abendstimmung und den Ausblick auf die Innsbrucker Bergwelt genossen, meldeten wir uns für das Bobfahren an.

Panorama mit Patscherkofelbahn

Wunderschöne Abendstimmung

Wir hatten noch kurz Zeit, um uns im Bobbahn-Café seelisch auf die Fahrt vorzubereiten. Wenig später begrüßte Sabine, eine Trainerin für Nachwuchsfahrer, die Bobfahrgäste und stellte beim gemeinsamen Spaziergang zum Viererbob-Start die Rennstrecke und ihre Besonderheiten vor.

Die Bobbahn mit Zielhaus

Ein Profi auf einer Übungsfahrt. Im Hintergrund die wunderschöne Bergwelt


Hier sieht man schön die beachtliche Neigung der Bahn.

Ein Ausschnitt des Kreisels.

Blick auf die Bahn und den Kreisel

Im Ziel befindet sich der Auslauf. Hier verläuft die Bahn steil nach oben, damit die Bobfahrer gut abbremsen können. Kurz davor sind zwei Schlenker nach rechts bzw. links, welche "Labyrinth" genannt werden. 
Eine der vielen Kurven sticht besonders hervor, da es sich um eine sehr langgezogene Kurve handelt, bei der man auf einer langen Geraden dahinschießt. Diese Kurve ist eine der größten technischen Herausforderungen der Rennstrecke.
Ungefähr auf mittlerer Strecke sehen wir zunächst den Kinderstart sowie anschließend den Damenstart, von dem aus u. a. auch die Männer-Zweierrodler starten.
Etwas weiter oben befindet sich der Kreisel. Am Anfang des Kreisels durchfährt man eine Kompression. Hier wirken bis zu 4 g. Man legt einen Winkel von 240° zurück. Ab dem Kreisel hat man ein flottes Fahrttempo.
Oberhalb des Kreisels begutachten wir ein paar gemütlichere Kurven, in denen der Bob Fahrt aufnimmt und wir uns eingewöhnen können.

Schließlich sind wir am Start angelangt. Hier starten u. a. Skeletonfahrer und Viererbobteams. Die Nervosität steigt langsam. 14 Fahrten stehen insgesamt am Programm. Raphaela und Fabian sind als 9., Alex und ich als 10. an der Reihe.
Nahe des überdachten Starts befindet sich ein mehrstöckiges Haus, in dem u. a. die vor adrenalinreichen Tätigkeiten sehr wichtigen Toiletten zu finden sind. ;-)




Wir beobachten den Startvorgang und machen uns selbst startbereit. Zwei Rennbobs stehen zur Verfügung, die von zwei erfahrenen Piloten gesteuert werden. Hinter je zwei Gästen nimmt ein Bremser Platz, welcher den Bob im Ziel sicher zum Stillstand bringt.
Die Rennbobs werden mit einem LKW vom Ziel zum Start befördert. Anschließend schieben die beiden Piloten die Bobs über schwarze Plastikmatten zum Start. Fabian und Alex helfen sehr fleißig beim Schieben mit! 
Die Gäste bekommen hübsche weiße Stoffhäubchen, wie man sie aus der Lebensmittelindustrie kennt. Die Wertsachen werden entweder im Bob mitgenommen oder mittels LKW zum Ziel geschickt. Nun müssen die Passagiere Helme aufsetzen.
Der Start verläuft nicht so hektisch wie bei professionellen Bobfahrern: Anstatt neben dem Bob mitzulaufen und hineinzuspringen, nehmen alle gemütlich Platz. Zunächst steigt der Bremser in der hintersten Position ein. Dem Gast auf Position 3 folgt der Gast auf Position 2. Zuletzt steigt der Pilot ein. 

Wenn sich niemand auf der Bahn befindet, wird der Start von der verantwortlichen Person im Zielhaus mit Ansage freigegeben. Aus Sicherheitsgründen ertönt ein akustisches Signal, und die Ampel schaltet auf Grün. Der Start hat innerhalb von 60 Sekunden zu erfolgen. Da der Start komplett eben ist, schiebt Sabine den Bob von hinten an - die Fahrt kann losgehen!

Langsam, aber sicher steigt das Adrenalin und das Kältegefühl. Die Bahn wird gut gekühlt, wodurch einem mit der Zeit recht kalt wird. 

Zwischendurch zeigt uns Sabine eine Kinder-Skeleton-Rodel, welche in etwa so schwer ist wie ein Kind im Alter von 8-10 Jahren. Zu meiner Überraschung lernen wir, dass Skeleton die ungefährlichste aller Rodelarten ist, weil man sehr gut lenken kann und es nicht zu bösen Stürzen kommen kann.

Schließlich ist es soweit: Fabian und Raphaela sind an der Reihe! Hier sieht man ihren Start, den Alex mit seiner GoPro mitgefilmt hat.

Die tapferen Bobfahrer Raphi und Fabian

Kurz vor dem Start

Danach sind Alex und ich an der Reihe. Nach etwas Hin und Her darf Alex auf eigene Verantwortung seine GoPro, welche auf einem Motorradhelm fest montiert ist, mitnehmen. Wir setzen uns in den Bob. Es ist recht kuschelig. Wir befolgen die Anweisungen des Piloten. Walter Delle-Karth sagt mir, wie ich mich am besten hinsetze. Vor mir befinden sich Haltegriffe, an denen ich mich während der Fahrt anhalte. Unser Pilot nimmt Platz - und es geht los!

Wir setzen die Helme auf...
 
...Alex steigt ein...

...Gwen steigt ein...

...und setzt sich hin...

...Unser Pilot steigt ein...

...los geht's!

Der Bob setzt sich in Bewegung. Ich versuche, die Aussicht zu genießen und nicht zu oft dem Vordermann ins Genick zu starren, was mir nur teilweise gelingt. Rasch gewinnen wir an Fahrt. Im Kreisel spüre ich die Kompression und werde nach unten gedrückt - es ist mir nicht gelungen, mich aufrecht zu halten. Wir erreichen 119 km/h! Nach ein paar weiteren Kurven und dem Labyrinth zum Abschluss haben wir es geschafft - wir haben den Kanal überlebt! Alex hat die Fahrt hier dokumentiert.

Nach der Fahrt erhalten wir eine Urkunde. Raphaela und Fabi haben die drittschnellste Zeit aller 14 Gästebobs, Alex und ich waren die Zweitschnellsten. Beim gemütlichen Zusammensitzen im Bobcafé bauen wir das Adrenalin langsam ab. Unser Pilot spendiert den zwei Jungs für ihre tatkräftige Mithilfe ein Bier. Wir unterhalten uns über die Wok-WM von Stefan Raab, die im kommenden Frühjahr wieder in Igls gastiert, das Bobfahren, die Geschichte der Bobbahn usw. Der Bob wird mit Seilzug gesteuert. Beim Steuern ist es wichtig, dem Bob etwas "Spiel" zu geben und sich nicht zu verkrampfen.

 Etwas später fahren wir zurück zum Stadtzentrum, wo wir meinen Kollegen Tobias treffen und uns mit Punsch und einem Kiachal mit Sauerkraut (Tiroler Gericht aus Germteig) stärken. Gemeinsam spazieren wir vom Goldenen Dachl bis zum Bahnhof, wo sich Fabian, Alex und ich von Raphaela, welche einen Tag in Innsbruck anhängt, und Tobias verabschieden, ehe wir zu unserem Railjet hechten und diesen gerade noch erwischen. Auch die Rückfahrt ist angenehm und kurzweilig. Um 00:30 kommen wir in Wien Westbahnhof an und beschließen: Das nächste Mal probieren wir Skeleton! ;-)

Alle, die jetzt Interesse bekommen haben, das Bobfahren selber auszuprobieren, können eine Fahrt bei Knauseder Event Concept oder etwas günstiger direkt bei der Olympiaworld Innsbruck buchen. Für weitere Informationen stehe ich gerne zur Verfügung!

Jahresrückblick 2014

Die Organisation der WaghalSIG ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Da ich heuer in Bezug auf mein Studium recht viel zu tun hatte und die Planung tendenziell recht zeitintensiv ist, konnte ich leider nur drei Veranstaltungen auf die Beine stellen. Über eine/n StellvertreterIn würde ich mich sehr freuen! Ich möchte die WaghalSIG sehr gerne weiterführen und auch im kommenden Jahr einige Veranstaltungen organisieren. 
Eine allgemeine Herausforderung für SIGs ist es, Personen für Aktivitäten außerhalb Wiens zu begeistern und zu mobilisieren. Es ist mir ein Anliegen, die WaghalSIG noch stärker überregional zu machen und Mensaner aus allen Bundesländern stärker einzubinden.

Hier die Teilnehmerzahlen der heurigen Veranstaltungen:

Rafting & Canyoning ... 2
Flying Fox                  ... 5
Rennbobfahren           ... 3

Im kommenden Jahr würde ich gerne zumindest folgende Veranstaltungen organisieren:

Paragleiten auf der Gerlitzen
Flying Fox XXL in Leogang
Wind-o-bona in Wien

Ich freue mich immer über weitere Ideen, eure Teilnahme und/oder Mithilfe bei der Planung!
Die aktuellen Termine sind wie immer auf der Homepage http://waghal-sig.blogspot.com unter "Termine" bzw. in der Facebookgruppe "Mensa Österreich" zu finden und werden im Normalfall auch per e-mail an alle Interessenten ausgeschickt.
Ideen, Anfragen, Wünsche und dergleichen bitte an: quaksi4@gmail.com oder waghalsig@mensa.at

Ich freue mich auf ein adrenalinreiches Jahr 2015!

Eure Gwen

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