Samstag, 7. März 2015

Winterschwimmen in der Neuen Donau

Die Auftaktveranstaltung der WaghalSIG 2015 war das Vollmond-Winterschwimmen am 5. 1. 2015 an der Neuen Donau. Nachdem ich ja bereits beim 1. Vollmondschwimmen dabei sein wollte, es aber verpasst hatte, sollte es nun diesmal soweit sein. Zufälligerweise war beim 2. Vollmondschwimmen auch ein Kamerateam von W24 dabei.

Die Veranstaltung wurde vom Extremschwimmer Josef Köberl durchgeführt. Er hatte mich auf Facebook zum Event eingeladen. Spontan verabredete ich mich mit meiner Freundin Julia, die zusehen und mich unterstützen kommen würde.

Im Vorfeld bekamen wir über Facebook von Josef noch letzte Tipps: Unmittelbar vorher keine warmen Getränke konsumieren, normal essen. Gegen 21:00 packte ich meine Siebensachen, um für den Event vorbereitet zu sein. Ich zog mir den Badeanzug an, darüber normales Gewand. Im Gepäck: Handtuch, Schiunterwäsche, Pullover, Stirnband/Kopftuch, Schwimmbrille, Schwimmhaube, Banane, zwei Müsliriegel, Vitamin C-Bombe (Orangensaft) für unmittelbar danach.

Auf der Anreise stimmte ich mich musikalisch auf das Event ein. (Grauzone - Eisbär) Schon beim Verlassen der Wohnung war mir kalt. Es war windig. Innerer Monolog: Gwen, du spinnst. Gehst du heute wirklich schwimmen? Ich entschied, hinzufahren. Ich konnte es mir ja immer noch überlegen. 

Treffpunkt war Am Rollerdamm, ganz in der Nähe der U6-Station Neue Donau. Da Josef eine Taschenlampe mithatte, konnte man die Gruppe sofort finden. 18 Schwimmer und ein paar Schaulustige hatten sich versammelt. Wir plauderten ein bisschen. Josef informierte mich, dass das Wasser 5 Grad hat. Julia und ich unterhielten uns lebhaft. 

Ein spektakuläres Feuerwerk läutete das Winterschwimmen ein. Josef hielt eine kurze Ansprache, in der er wichtige Anweisungen gab. Vor allem für jene, die so wie ich das erste Mal im kalten Wasser schwimmen gehen wollten, waren diese Informationen sehr wichtig.

Danach ging es auch schon ans Eingemachte. Alle Schwimmer zogen sich um. Ich fing mit den Socken an. Erste Erkenntnis: Der Boden war saukalt. Alle weiteren Schichten wurden abgelegt, zunächst oben, dann setzte ich mir meine Kiwi-Badehaube und die Schwimmbrille auf. Nachdem ich aus meiner Jeans geschlüpft war, konnte das Abenteuer beginnen. Nun war es wirklich kalt. Der Wind blies, und im Badeanzug waren -2 Grad Lufttemperatur relativ ungemütlich.

Kurz darauf sagte Josef total relaxed, So, dann geh' ma moi eini ... Ich dachte mir: Naja, schau ma mal... Meine Füße waren von der Kälte des Bodens bereits etwas betäubt. Ich stieg zunächst nur mit den Füßen ins Wasser und kurz darauf mit den Wadeln. Das war nicht so kalt wie erwartet und relativ gut aushaltbar. Josef gab uns Tipps und eine Anleitung. Relativ bald stand ich bereits mit den Oberschenkeln im Wasser. Wichtig war, langsam zu atmen, um nicht zu hyperventilieren. Ich war sehr aufgeregt. Der Puls steigt an, wenn man ins kalte Wasser steigt. Ich habe mich darauf konzentriert, ruhig zu atmen. Josef meinte, ich könne mal probieren, die Arme ins Wasser zu tauchen. Gesagt, getan - und auf einmal war ich schon komplett im Wasser! 
Den Kopf tauchte ich nicht unter Wasser. Ich machte ein, zwei Brusttempi im Wasser. Danach reichte es mir - so wahnsinnig gemütlich war es dann doch wieder nicht - und ich beschloss, wieder rauszugehen.

Für den Außenstehenden mag das komisch ausgesehen haben, denn aus meiner Triathlonerfahrung heraus bin ich einfach auf Nummer sicher gegangen und auf allen Vieren aus dem Wasser gekrochen. Haha. Aber nicht etwa, weil ich so am Sand gewesen wäre - es ist einfach die sicherste Fortbewegungsmethode. Kurz darauf kam bereits Julia angerannt und wickelte mich in das große Handtuch ein, welches sie mitgenommen hatte. Ich bin sehr dankbar dafür! Große Handtücher sind definitiv ein Vorteil.

Gemeinsam gingen wir vom Strand zurück auf die Wiese, welche wir zum Umziehen verwendet hatten. Der Wind trocknete mich in der Zwischenzeit bereits halb ab. Zunächst setzte ich eine Mütze auf. Danach schlüpfte ich Schicht für Schicht in warme Oberkleidung. Anschließend zog ich mir meine Unterhose und Jeans wieder an, wobei mir Julia beim Anziehen der Jeans half, da meine Koordination etwas beeinträchtigt war - in etwa so, wie man nach dem Schwimmen im Triathlon beim Neo-Umziehen zittrige bzw. klamme Finger hat. Sie zog mir auch meine Socken an. Ich hatte überhaupt kein Gefühl mehr in den Füßen, sie waren richtiggehend taub, d.h., die Kälte schmerzte etwas. Nachdem das geschafft war, schlüpfte ich in die Schuhe, allerdings ohne sie zu binden - das war mit klammen Fingern nicht so einfach und außerdem gerade unwichtig.

Zu guter Letzt bekam ich noch eine tolle Urkunde überreicht. Meinen Namen musste ich selber einsetzen. Er ist auf der Urkunde zwar durchaus erkennbar, aber man sieht, dass meine Koordination von der Kälte noch leicht beeinträchtigt war.

Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle auch bei der lieben Mitschwimmerin, die uns mit Marzipankuchen versorgt hat!

Nach einem netten Tratsch mit Josef und Albert gingen Julia und ich zur U-Bahn. Auf dem Weg dorthin wurden durch das Gehen langsam meine Füße wieder durchblutet und erreichten langsam wieder Normaltemperatur. Meine Hände tauten erst bei Julia bei einer Tasse Tee wieder auf. Dadurch, dass ich gut eingepackt war, war mir am ganzen restlichen Körper aber sofort nach dem Schwimmen wieder warm.

Fazit: Es war eine super Veranstaltung und ich komme das nächste Mal garantiert wieder!
Fotos: Julia Böhm

Fröhlich vor dem Schwimmen

Wir trauen uns ins Wasser... Im Hintergrund der Millenium Tower

Hier sieht man, wie ich aus dem Wasser krieche...

Glücklich mit Zertifikat in der U-Bahn

Hier geht es zum Bericht von W24. Man achte auf die Dame in der grünen Badehaube ;-) Ab 1:21 sieht man mich ins Wasser gehen und ab 1:53 sieht man mich aus dem Wasser kriechen. Ich bedanke mich herzlich bei W24 für den Bericht!

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