Freitag, 15. Januar 2016

Bodyflying bei Wind-o-bona, Jahresrückblick 2015 und Ausblick auf 2016

Die letzte WaghalSIG-Veranstaltung des Jahres 2015 war Bodyflying im Wiener Prater. Etwas verspätet folgt nun der Bericht.

Seitdem bekannt gewesen war, dass Wind-o-bona in Wien eine Filiale eröffnen würde, war klar, dass die WaghalSIG das gerne ausprobieren würde. Die Eröffnung wurde immer wieder nach hinten verschoben. Umso größer war dann die Freude im November, als sich eine kleine Gruppe WaghalSIGe zum Austesten des Windkanals traf. Ivana, Blanka, Willi, Nilber und Gwen - Achterbahnexperte Alex war kurzfristig krankheitsbedingt leider ausgefallen - durften nun jeweils zwei Minuten im Windkanal fliegen.

Die Anmeldung verlief ohne Probleme und beinhaltete das Ausfüllen der üblichen Formalitäten. Ein Fluglehrer fliegt mit den Neulingen. Er muss wissen, ob z. B. gewisse Probleme mit der Wirbelsäule oder andere medizinische Beschwerden vorliegen, die den Teilnehmer gefährden könnten. Auch Schwangere und Personen, die über 120 kg wiegen, dürfen nicht fliegen. Kinder dürfen ab acht Jahren Windkanalluft schnuppern. Für Action-Familien ist das toll, da die Altersbeschränkungen bei anderen adrenalinreichen Aktivitäten in der Regel wesentlich höher sind - viele Aktivitäten kann man z. B. erst ab 16 oder 18 Jahren ausüben.

Die Wartezeit überbrücken wir, indem wir dem Warm-up von erfahrenen Windkanalfliegern zusehen. Ihre Manöver sind äußerst beeindruckend! Wie ein Gecko laufen sie mit Hilfe des Luftstromes die Wände hinauf, drehen sich, gehen wieder abwärts, zeigen andere Manöver... es ist faszinierend, ihnen zuzusehen!

Nun bekommen wir eine Einschulung von unserem Instruktor Pieter aus Belgien. Da es im Windkanal sehr laut ist, wird alles Wichtige im Vorhinein erklärt. Pieter zeigt uns die optimale Flughaltung und wichtige Zeichencodes wie Beine durchstrecken oder Beine beugen. Ich übersetze für Ivana.

Nachdem alle Fragen geklärt sind, bekommen wir unsere Ausrüstung: spezielle Fluganzüge, einen Helm, eine Brille sowie einen Gehörschutz. Die Anzüge fühlen sich sehr bequem an. Das Tragen von Kontaktlinsen ist kein Problem. Wir erfahren, dass wir jeweils zwei mal eine Minute fliegen werden. Pieter sammelt uns ein - ab in den Windkanal!

Der Windkanal befindet sich in einer Art Glasturm, unter dem ein Ventilator für den nötigen Luftstrom sorgt. Direkt angrenzend ist eine Kontrollkammer, in der ein Techniker den Luftstrom regelt: Je nach Gewicht und Können des Teilnehmers muss dieser immer wieder angepasst werden. 

Wir betreten einen Gang, der mit Sitzbänken ausgestattet ist. Am Ende des Ganges befindet sich der Eingang zum Windkanal, dessen Türrahmen gepolstert ist. Beim Hineingehen werfe ich einen interessierten Blick auf den Kontrollraum samt Techniker und vielen bunt leuchtenden Knöpfen. Langsam wird die Aufregung größer. Wir bestimmen eine Reihenfolge. Alle außer dem ersten Piloten nehmen auf der Sitzbank Platz.

Pieter geht mit dem ersten Piloten in den Windkanal. Er führt diesen, stabilisiert seine Lage in der Luft und gibt ihm mit Zeichen Anregungen und Tipps. Der erste Pilot hat etwas Flugerfahrung und kann sich daher schon z.B. im Flug drehen und seine Flughöhe steuern. Ob wir das auch so hinbekommen werden? Von der Bank sehe ich den Piloten aus unserer Gruppe zu. Alle schlagen sich ziemlich gut!

Schließlich darf ich selbst fliegen! Ich betrete den Windkanal, während mich Pieter zur Stabilisierung hält. Es ist gar nicht so einfach, die Balance zu halten! Man muss Körperspannung haben und die Balance halten. Ich drehe mich unabsichtlich etwas hin und her. Ich versuche, mich auf Pieters Anweisungen zu konzentrieren. Die Minute ist erstaunlich schnell vorbei. Pieter führt mich zum Türrahmen, an dem ich mich mit den Armen anhalte, bevor ich mit den Beinen auf den Füßen lande und den Kanal verlasse. Zum Glück habe ich noch einen Versuch.

Bei meiner zweiten Flugminute habe ich schon ein etwas besseres Gefühl für meine Balance im Windstrom. Schwer ist es vor allem, die Beine ruhig zu halten - als Triathlet bin ich das beim Kraulen anders gewohnt. Das Gefühl selbst ist dem Schwimmen sehr ähnlich. In der Luft merkt man jeden kleinen Haltungsfehler noch viel mehr, da jede Bewegung eine große Auswirkung auf die eigene Position in der Luft hat. Pieter zeigt mir an, dass ich lächeln soll. Wenn man versucht, sich auf alle Vorgänge im Windkanal zu konzentrieren, ist das gar nicht so einfach. Diesmal liege ich schon stabiler in der Luft, aber auch die zweite Minute ist leider sehr rasch vorbei.

Nach dem Umziehen bekommen wir alle ein Flugzertifikat, auf dem unsere erreichten Ziele angekreuzt wurden. Allen hat es Spaß gemacht. Die Spannung beim Fliegen zu halten, ist allerdings auch recht anstrengend - Untrainierte spüren ihre Muskeln recht schnell, und es wird einem dabei auch warm. Zum Abschluss bekommt Cristiano, der für das Fliegen leider noch zu jung war, eine Fahrt auf einem nahegelegenen Karussell im Prater.

Fazit: Bodyflying ist eine sehr kurzweilige und lustige Angelegenheit, leider aber auch sehr teuer. So zahlt man pro Flugminute 22,50 €. Wenn ich einen Goldesel zu Hause hätte, würde ich wahrscheinlich öfter fliegen. Es ist eine interessante Sportart, die Kraft im Sinne des Stabi-Trainings für Triathleten mit Koordination und räumlichem Denken vereint. Videos von unseren Flugversuchen sind auf dem WaghalSIG-YouTube-Kanal https://youtu.be/ciGgoAbN1ec?list=PLu07AS07nG09bnxz-5pVvnBuYsP1QO5iK zu sehen.

Jahresrückblick 2015

Im Jahr 2015 konnte die WaghalSIG einige spannende Veranstaltungen abhalten. Das Winterschwimmen in der Neuen Donau im Februar förderte mein Interesse an der Sportart Winterschwimmen. Bei den Österreichischen Meisterschaften im Winterschwimmen 2015 wurde ich bei offiziell 7,4 Grad, inoffiziell etwa 6,5 Grad Wassertemperatur über die Distanz von 25 m Altersklassen-Dritte sowie dritte Österreicherin. Mein nächstes sportliches Ziel ist es, die Eismeile zu schwimmen (ca. 1,8 km bei max. 5 Grad Wassertemperatur).
Im März nutzten wir das Gratis-Bungee-Angebot von Rupert Hirner in Großwilfersdorf. Im Juli versuchten wir uns am Einer-Kajak-Paddeln. Im August folgte eine Kombination von Sommerrodeln, Flying Fox und Schisprung-Simulator. Im September ging ich in einer Privat-Aktion Höhlenklettern in Budapest, was ich ebenfalls weiterempfehlen kann. Es ist wie Klettern in einer überdimensionalen Sandkiste für Erwachsene. Ich empfehle, alte Schuhe zu nehmen, da diese sehr staubig werden. Die Akustik in einer Höhle namens "Theater", sowie die absolute Stille und Dunkelheit in den Höhlen sind sehr beeindruckend.
Abschließend folgte im November das Bodyflying.
Auch heuer möchten wir möglichst viele Dinge ausprobieren. Geplant sind etwa eine Schitour, Wok im Eiskanal, möglicherweise Airboarden oder ein Schisprungkurs.
Ich freue mich immer über weitere Vorschläge und gerne auch über Hilfe bei der Organisation der Events!

Ein adrenalinreiches Jahr wünscht euch
Eure Gwen

Winterschwimmen ... 1
Bungee ... 4
Einer-Kajak ... 2
Schwerelos in Salzburg... 5
Bodyflying ... 5

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